Strodisign – eine künstlerische Annäherung an das Wesen der Kittelschürze

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„Strodisign überführt traditionelle dörfliche Alltagskleidung in eine neue Erscheinungsform. Prädestiniert für diese Transformation ist die Kittelschürze, die wie kaum ein anderes Kleidungsstück das Klischee für ländliche Kleidung verkörpert und entsprechend polarisierend wirkt: Ihre Gegner verachten sie als Merkmal eines rückständigen (Haus-)Frauenbildes, ihre Befürworter finden sie praktisch, erfreuen sich an ihren bunten Mustern und ihrer heimlichen Sinnlichkeit oder schätzen sie, weil sie ähnlich einer Uniform ihre TrägerInnen gleich stellt.

Lassen sich diese Zuschreibungen in den „Zeitgeist“ des Dorfes übersetzen? Wie sieht die zeitgenössische Strodehner Kittelschürze aus? Welche Dorfgeschichten und (Denk)Muster fließen in ihr Erscheinungsbild ein? Was verbirgt sie? Was zeigt sie? Wer kann sie tragen?Bei der Realisierung des Projekts wirken die kreativen und handwerklichen Kräfte des ganzen Dorfes zusammen. Externe Impulsgeber sind u.a. ModedesignerInnen, bildende KünstlerInnen und TextildesignerInnen.“

Auszug der u.gen. Blogseite, G.Konsor

Designtätigkeit

Für das Projekt wurden insgesamt 11 Designs verwirklicht, die der Neuinterpretation der Kittelschürze dienen. Ausgangspunkt für die Flächengestaltung ist eine markant gemusterte Gardine aus DDR-Zeiten, welche vor Ort im brandenburgischen Strodehne einst die LPG- Küche schmückte.

Die im Digitaldruck verarbeiteten Stoffe dienen der Neuadaption der „Uniform der Landfrauen“ und wird jeder Dorfbewohnerin auf den Leib geschneidert. Der Mustermix der fertigen Kittelkleider ist ebenfalls durch die Trägerinnen durch ein Bingo -Prinzip ausgewählt. Jedes Design gibt es nur 2 mal für jedes der 7 Schnittteile des Kittels. Wer zuerst kommt, malt zuerst. Die Veranschaulichung der Zusammenstellung wurde anhand digitaler Modellskizzen visualisiert.

Blogger- Tätigkeit

Neben dem Designprozess wurde die historische Bedeutung der Kittelschürze, deren Symbolgehalt und deren differenzierte Wahrnehmung und Ausprägungsform untersucht. Auf dem Strodisign- Blog findet man unter der Kategorie „Frau Heinz informiert“ alle dazugehörigen Blogartikel.

Die Anfänge der amerikanischen Schürze sind genauso spannend, wie der Hype um die DDR- Dederonschürze. Neben Faktenwissen wird die eigene Erinnerung an die Kittelschürze aus frühster Kindheit heraufbeschworen. Die persönliche Entwicklung und der Denkprozess um das Kleidungsstück finden wiederum Ausdruck im Erscheinungsbild der Oberflächendesigns. Außerdem werden Muster alter Kittel in historische Designkontexte eingeordnet und humoristische Anektoden zum Besten gegeben. Spannend ist das Vermächtnis der Schürze, die auch heute noch Kreative auf der ganzen Welt beschäftigt.

Stodisign ist ein Projekt des „landmade.Kulturversorgungsraums (KVR)“ in Strodehne. unter künstlerischer Leitung von Gabriele Konsor und deren Mitbetreiberin Birte Hoffmann. Mehr zu den Initiatoren, dem Projekt und dessen soziokulutrellen Auswirkungen erfährt man unter : kulturversorgung.de

Alle oben gezeigten Designs sind käuflich erwerbbar. Fertige Meterware in verschiedenen Stoffqualitäten gibt es in meinem Spoonflower-Shop zu entdecken!

 

 

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