Streifenmuster in Photoshop entwerfen

Hey!

Ihr habt mich gefragt, wie man ein Streifenmuster in Photoshop erstellt. Gesagt, getan 🙂

Ausgehend von ein paar Skizzen, zeige ich euch wie man mit Kenntnis einiger Tools und Filter in Adobe Photoshop effektvolle Streifendessins entwirft.

Grundsätzliches zum Streifen entwerfen in Photoshop

Es gibt viele verschiedene Wege, um eine Streifenmuster digital zu erstellen. Ihr könnt wie ich eigene Streifen zunächst aufmalen, dann fotografieren oder scannen und in Photoshop zusammenfügen.

Photoshop arbeitet mit Rasterbildern, die aus vielen Pixeln bestehen. Gerade deßhalb eignet sich dieses Programm gut für Motive mit Farbverlauf, Struktur oder Aquarellmalereien ect.

Will man ein geradliniges geometrisches Muster erstellen, ist das Programm Adobe Illustrator besser geeignet.

Ausgangspunkt bei Ms.Hey!: Experiment und Malen

Streifenmuster erstellen in Photoshop Ausgangspunkt

Wie ihr wisst, entwerfe ich meine Motive am liebsten mittels Zeichnung und Malerei. Ich mag Streifenmuster, die handgemalt und crungig aussehen. Also verwende ich alte Pinsel und Farbe auf rauem Aquarellpapier, um diesen unregelmäßigen Look entstehen zu lassen. Es eignen sich auch alle möglichen Stifte. Möglich ist auch eine Abklatschtechnik, Papier in Streifen reißen oder Klebeband zu benutzen. Seid einfach kreativ und benutzt alles, was euch auf dem Schreibtisch entgegen lächelt.

Ihr könnt es euch viel einfach machen, indem ihr mit schwarzer Farbe malt oder dunkle Stifte verwendet. Bloßes „Schwarzweiß“ lässt sich in Photoshop einfacher bearbeiten.

Motive einscannen oder fotografieren

Als erstes scanne ich meine Zeichnungen ein. Falls du die Scaneinstellungen bearbeiten kannst, stelle eine Auflösung von mindestens 300 dpi ein. Ich scanne meistens im jpg. – Format. Wenn kein Scanner vorhanden ist, mache ein paar Fotos mit größtmöglicher Auflösung. Am Besten gerade von oben fotografieren und unkomprimiert an den Pc schicken.

Photoshop auf und los!

Der erste Schritt zum Dessin ist immer die Optimierung des Ausgangsmaterials. Das heißt Helligkeitsregulierung, Tonwertkorrektur [Strg+Alt+T], Farbe anpassen usw.

Neue Datei in Rapportgröße anlegen

Nun kopierst du die ausgewählten Motive in eine neue Datei, die der Rapportgröße (kleinst mögliche Musterwiederholung) entspricht. Ich habe eine quadratische Arbeitsfläche mit 20cm x 20 cm gewählt. Achte darauf,dass die Auflösung mindestens 150 dpi entsprechen sollte.

Motive im Rapport verteilen

Wenn ich das Bildmaterial in den Rapport einfüge, achte ich darauf alles so gleichmäßig wie möglich zu verteilen. Da dieses Design handgezeichnet aussehen soll, werde ich mit Augenmaß die Abstände der einzelnen Streifen ausmitteln. Wenn man genauer arbeiten muss, ist das Anlegen von „inteligenten Hilfslinien“ sinnvoll.

Kleiner Tipp am Rande:

Beim Streifenmuster ist es am Besten zunächst mit Grauwerten zu arbeiten. Also einen Schwarzweiß-Streifen zu entwerfen. Dazu den Streifen in schwarz färben und den Hintergrund weiß füllen. Oder über das Menü: Bild -> Korrekturen -> Schwarzweiß.

Vom Rasterbild zum Musterrapport

Um einen Rapport zu erstellen, müssen alle Kanten aufeinanderpassen. Dafür gibt es ein Zauberwerkzeug! Um die Kanten sichtbar zu machen, benutze ich den Verschiebungseffekt. Filter-> Sonstige Filter -> Verschiebungseffekt

Als erstes werden die horizontalen Kanten bearbeitet. Wie du siehst passen die Stöße noch nicht zusammen. Das bearbeiten wir im nächsten Schritt.

Ich habe erst jetzt meinen Streifen schwarzweiß gefärbt. Lasst euch davon nicht iritieren. Die Arbeitsweise ist die gleiche.

Saubere Rapportübergänge schaffen

Bei meinem Streifenmuster hab ich die Streifenübergänge ausgewählt und gelöscht. Es soll eine Lücke entstehen.

1. Streifen wieder zusammen ziehen

Wähle den jeweils linken Streifenschnipsel aus [W] und transformiere ihn, sodass er mit dem rechten Schnipsel zusammen stößt. [STRG+T]

2. Struktur kopieren

Um einen unsichtbaren Übergang zu schaffen, benutze ich das Kopierstempelwerkzeug. Dann suche ich mir von anderen Streifen Kanten, die ich kopieren möchte. Alt gedrückt halten und eine Kante auswählen, danach die Struktur auf den zu bearbeitenden Streifen „aufmalen“. Das gleiche mit der Unterkante des Streifens machen. Du kannst auch das „Ausbessernwerkzeug“ ausprobieren und schauen, was besser funktioniert.

So verfährst du für alle Streifen. Erst transformieren und zusammenziehen. Dann Strukturen von anderen Streifen kopieren. Sei nicht frustriert, wenn es nicht gleich makellos aussieht. Das muss man ein wenig üben und Geduld haben.

Wenn du alle Streifen zusammen gebastelt hast, musst du das gleiche Verfahren noch auf der Ober- und Unterseite des Rapports anwenden. D.h. wieder zum Verschiebungseffekt zurück und diesmal die Vertikale verschieben. Dann die Streifen wie oben transformieren und Strukturen kopieren.

Wenn alle Übergänge bearbeitet sind, schiebe ich mit dem Verschiebungseffektfilter hin und her, um noch mögliche Kanten oder Fehler zu finden.

Fertigen Rapport als Muster festlegen

Wenn alles nahtlos passt, ist dein Musterentwurf eigentlich schon fertig und du kannst den Rapport als Musterfüllung festlegen. (Menü -> Bearbeiten -> Muster festlegen)

Rapport überprüfen

Um die Ausgewogenheit der Fläche und das Funktionieren des Rapports zu überprüfen, lege eine neue Arbeitsfläche an ,die mindestens 4 mal so groß ist wie die Rapportgröße. Drücke Umschalt + F5 und es erscheint das Bedienfeld „Fläche füllen“. Dann wählst du deinen gespeicherten Rapport als Muster aus.

Die Fläche füllt sich nun mit deinem Muster als einheitliche Fläche und du kannst untersuchen, ob noch ungewollte Lücken auftreten.

Fertig ist dein Streifenmuster!

Yippie, du hast es geschafft!

Nun kannst du den Streifen einfärben, die Proportionen ändern oder wie ich noch ein paar Streumotive einfügen. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

PS: Geradlinige Streifenmuster, Zickzacks und Co. fertige ich lieber in Adobe Illustrator an. Wenn dich dazu eine Anleitung interessiert, lass es mich in den Kommentaren wissen.

Weitergehende Lektüre

Ich werde von euch öfters nach tiefer gehender Lektüre zum Musterdesignen gefragt. Hier verrate ich euch meine Bücherfavoriten. Inhaltsbeschreibungen dazu findest du in diesem Blogartikel.

#1: „kleinkariert: Wege zum Muster im Textildesign“, Nathalie Pellon

#2: „A Field Guide to Fabric Design“ , Kimberly Kight

#3: „Muster Machen: Für Mode, Dekor und Grafik“, Lotta Kühlhorn

*Alle Bücherlinks sind teil des Amazon Affilateprogramms. Das bedeutet du kannst aktiv den ms.Hey! Blog mit ein paar Cent unterstützen, wenn du ein Produkt über den Link einkaufst. Für dich entstehen keine Zusatzkosten.

Andere Designs für Digitaldruck findest du übrigens auf meiner Spoonflower – Seite.

Eine andere Anleitung zum Muster machen findest du hier!

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

deine Ms.Hey!

Der Trend: Sinn und Unsinn Teil 2

Hey!

Im ersten Teil von Sinn und Unsinn von Trends ging es vor allem um die allgemeine Annäherung an den Trend und seine Erforschung. Da dieses Thema für mich als Textildesignerin von täglicher Bedeutung ist, möchte ich heute Trends aus der Sicht eines Gestalters betrachten und meinen eigenen Senf dazu geben -sei gespannt! 🙂

4 gleiche Trends – jedes Jahr aufs Neue

Die mit Abstand populärste Trendprognose der Wohntextilien – Branche ist die der alljährlich stattfindenden Heimtextilmesse in Frankfurt. In einer großen Halle, dem sog. „Theme Park“, zeigt die Heimtextil aktuelle Modeentwicklungen. Von neuartigen Stoffen und Farbkompositionen, über Tische mit themenbezogenen Assemblagen, interaktiven Druckmaschinen und digitalen Erlebnisstationen ist alles vertreten. Diese fassbar gemachte Trendwelt wird fast ein Jahr lang von Designern in Teamarbeit entwickelt. Das Einzige, was wirklich jedes Jahr gleicht bleibt, ist die verblüffende nahezu magische Anzahl der Trendthemen: nämlich 4 und das Fotografie – Verbot. Edit Heimtextilmesse 2020: Es durfte fotografiert werden!

Die magische 4 bedeutet zudem die immer gleiche Einteilung in die Bereiche: Symbiose Mensch und Natur, technische Entwicklung  der Branche, Erforschung der Umwelt und des ganzen Universums und kulturelle Entwicklung der Menschheit. Das ganze wird neben Formbezügen auch in Farbwelten und Materialien visualisiert. Jedes Jahr das gleiche und immer wieder neu. Da stellt man sich doch die Frage:

Was bewegt uns?

Eigentlich sind diese Trend – Themen ganz logisch motivierte Unterteilungen. Wir stellen uns als Mensch in die Mitte des Seins und betrachten unsere Umwelt. Neue technische Entwicklungen innerhalb der Textilbranche bringen uns immer neue gestalterische Impulse. Zum Beispiel beim Digitaldruck lassen uns immer effektiver arbeitende Mechanismen, immer schneller Neues auf den Markt bringen. Es ist also natürlich, dass auch Trends mit dieser Technisierung noch schneller verbreitet werden und deren Lebenszyklus kürzer wird. Social Media und die digitale Vernetzung ermöglicht zu dem nicht nur die Bewerbung von neuen Produkten und Trends, sondern auch die Zusammenarbeit von Gestaltern untereinander. Durch den direkten Austausch von Kollegen und Konsumenten, kann ich Wünsche und Meinungen in den Herstellungsprozess einfließen lassen.

Noch nie zuvor war es Designern so leicht möglich, mit ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten und exakt zugeschnittene Produkte zu entwickeln. In Sachen Kommunikation können Trends den Absatzmarkt positiv beeinflussen. Gestalter testen mit wenig Kostenaufwand Designkonzepte, bevor sie Marktreife erlangen. Am Puls der Zeit zu sein und sich ständig vorwärts zu bewegen ist ein innerliches Bedürfnis des Menschen. In Trends zeichnen sich diese Vorwärtsbewegungen ab.

Interessant wird es, wenn wir uns selbst im Weg stehen, Krisen, Konflikte verursachen und scheinbar in manchen Momenten nicht nach vorne schauen. Denn wie positive Entwicklung, kann genau so gut Negatives in Trends sichtbar gemacht werden. Metaphorisch ist der Trend wie ein Spiegel des allgemeinen Wohlbefindens und Selbstvertrauens.

Die turbulenten 70er Jahre

Die 70er Jahre sind dafür ein bewegendes Beispiel. Neben Ölkrise, Wirtschaftsdefiziten, Terror und unzähligen blutigen Auseinandersetzungen auf der Welt, stehen Frauenbewegung, Atommüllgegner und ein immer größer werdendes Umweltbewusstsein im Vordergrund. Gestalterisch übersetzt bedeutet das:

  • Technische Errungenschaften und anthropogene Erforschungen, bspw. von Kunststoffen,  zeigen sich in der Wohnung als buntes Plastikgeschirr und Plastikmöbel. Die Produkte sind bezahlbar und in Masse herstellbar.
  • Discobeats und Antihaltung verursachten irisierende knallbunte Prints auf Wohn- und Bekleidungstextilien.
  • Orange und Gelb strahlen um die Wette, während Braun als erdiger Gegenspieler auftritt. Grün gibt es in allen Variationen, Pink und Violett bilden dazu laute Gegenpole.
  • Neben wirbelnden Farbmustern, Pril-Blumen, Kreisen und Wellen im Farbverlauf, ist vor allem das Streifenmuster in Mode. (Der Streifen ist in der Mustergeschichte jeher ein Zeichen von Rebellion und Antihaltung.)

Herr Trend- mehr Tiefe, wenn ich bitten darf…

Gut, jetzt wissen wir woher Trends kommen. Sie werden nicht von irgendwem ausgedacht, sondern sind die Veranschaulichung unseres menschlichen Tuns und Wohlbefindens. Sie sind uns deshalb schnell vertraut, weil sie in Farbe und Form das widerspiegeln, was wir im Alltag erleben und an was wir uns kollegial erinnern. Manchmal ist uns ein Trend scheinbar unbegreiflich. Eine Farbe, ein Material oder ein ganzes Produkt gibt uns innerliche Konflikte. Mir persönlich geht bspw. „Senfgelb“ sehr auf die Nerven, ich hasse Cord-Stoff, aufgeplusterte Daunenjacken, Betonwände, Birkenstock- Sandalen und (sorry!) Regenbogen- kotzende Einhörner.

Neben seiner Daseinsberechtigung habe ich ein Problem mit dem Herrn Trend. Ich kann ihn nicht leiden, wenn er absolut oberflächlich daher kommt und wie ein Insektenschwarm übers Land zieht. Warum fragen sich viele nicht, warum sich ein bestimmtes Muster durchsetzt hat und was es bedeutet? Oder ob die neue Lieblingsjeans fair hergestellt wurde? Natürlich befasst man sich als Gestalter tiefer mit Mustersymbolik, Farben und dem Herstellungsprozess von Produkten. Aber ich glaube, dass die meisten Menschen von Natur aus neugierig sind und zu einem gewissen Grad an Reflexion fähig sind. Ich habe die starke Vermutung, dass Massenproduktion unser Urteilsvermögen einschränkt und wir uns auf ein gesünderes und bewussteres Konsumieren trainieren sollten.

Kommunikationsproblem

Vielleicht ist es genau das, was mich bisher an Trends so verunsichert hat. Sie haben nicht mit meiner inneren Haltung übereingestimmt. Sie haben schlichtweg nicht mit mir kommuniziert. Als Gestalter erarbeitet man Konzepte und Produkte, die möglichst einer größeren Masse an Menschen zur Verfügung gestellt werden sollte. Wir riechen Tendenzen und reagieren auf die Essenz des Weltgeschehens. Mit Hilfe von Trends zeigen wir, ähnlich wie es Maler und Zeichner tun, die unmittelbare Resonanz des Zeitgeschehens.

Wiederkehrende Trends, also Adaptionen aus vergangenen Stilepochen, sind Erinnerungen unserer Geschichte. Bestimmte Farben und Formen bleiben uns im Gedächtnis und werden neu interpretiert. Trends sind omnipräsent: sie sind nonverbale Kommunikation.

Was ich mir als Gestalter und Konsument wünsche

Neben der Sinnbedeutung des Trends, wünsche ich mir eine transparente Herstellungs- und Vermarktungsstrategie. D.h. das jeder potenzieller Käufer die Chance bekommt, das Produkt von der Herstellung bis zum Verkauf ethisch und moralisch nachzuvollziehen. Faire Arbeitsbedingungen in der Textilbranche sollten wichtiger werden, als kostengünstig Masse zu konsumieren. Handwerk und Qualität sollten mehr Beachtung bekommen, als durch Lobbyisten gepushte Hype- Produkte. Ich wünsche mir durch die digitale Vernetzung ein kollektives Entwickeln ökonomisch und ökologisch sinnvoller Erzeugnisse, die unserem wachsenden Sinn für Nachhaltigkeit Rechnung tragen.

Fazit

Trends sind unser aller Empfinden. Sie zeigen unsere Herkunft und unsere Entwicklung. Sie sind Reaktion auf unsere Verhaltensweisen und jenseits sprachlicher und physischer Barrieren Kommunikationsmittel und Ausdruck. Wenn wir es schaffen, unser wachsendes Bewusstsein und eine Prise mehr Gerechtigkeit in Trends zu verankern, können wir positive Entwicklungen voran treiben. Ich werde als Designer weiterhin kritisch hinterfragen, werde aber auch Trends unterstützen, wenn sie einer guten Sache dienen. Ich sehe meine Aufgabe darin, mit meiner Arbeit Menschen emotional zu berühren, ihren Sinn für Qualität und Handwerklichkeit anzuregen und ein „Wir“ zu erzeugen, was die Zukunft fairer, freundschaftlicher und bunter macht.

 

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

deine Ms.Hey!

DIY: Muster per Hand zeichnen

Hey!

Vor einiger Zeit habe ich dir gezeigt, wie bei Ms.Hey! ein rapportierbares Muster entsteht. Meistens zeichne ich dazu etwas in meinem Skizzenbuch, dann scanne ich es ein und entwerfe am PC daraus ein Muster. Es gibt aber noch eine einfachere Methode, bei der  du nicht unbedingt ein Grafikprogramm  benötigst. Flächendesigns per Hand zu entwerfen ist ein bisschen wie Sudoku- Rätsel lösen und zeigt dir Schritt für Schritt die Grundlagen des Rapportierens.

Was du dafür brauchst und wie das Ganze funktioniert, zeige ich dir jetzt. 🙂

Materialien:

  • Papier, am besten Transparent- oder Seidenpapier
  • Lineal
  • Schere oder besser Cuttermesser
  • Bleistift, Marker oder Stift deiner Wahl
  • Blumen oder Gegenstände zum Abzeichnen
  • Klebeband

Muster von Hand zeichnen , diese Materialien werden benötigt

Ich hatte wunderschöne rote Tulpen im Haus, die mussten natürlich gleich als Inspirationsquelle herhalten.  Du kannst dein Motiv entweder auf normales Papier vorzeichnen und dann mehrmals auf Transparentpapier abpausen, sodass ein flächiges Muster entsteht. Oder du zeichnest wie ich einfach drauf  los. Am besten eignet sich Transparentpapier, weil es strapazierfähiger ist als normales Papier. Da  das Papier mehrmals zerschnitten und zusammengeklebt wird, entstehen keine unschönen gezackten Kanten.

Schritt 1: Papier zurecht schneiden und erstes Motiv zeichnen

Rapport von Hand zeichnen Schritt 1

Beginne zunächst damit, dein Papier zu einem beliebigen Quadrat zurecht zu schneiden. Nun beginne von der Mitte ausgehend ein paar Musterelemente zu zeichnen. Achte dabei darauf, die Kanten des Papiers nicht zu berühren und auch die Ecken (siehe rote Kreise) frei zu lassen. Ich habe mich für ein abstrahiertes Blumenmuster entschieden. Um nicht allzu detailreich zu zeichnen, verwende ich außerdem einen dicken schwarzen Marker.

Falls du dein Muster später im Web hochladen möchtest oder daraus eine Schablone z.B. zum Drucken erstellst, ist es ratsam die Konturlinien dunkel zu halten.

Schritt 2: Längs Halbieren und Tauschen

Rapport von Hand zeichnen Schritt2 zers

Im nächsten Schritt zerschneidest du dein Blatt mitten durch. Am besten mit Lineal und Cutter. Anschließend vertauschst du die Seiten und klebst sie auf der Rückseite zusammen. Jetzt siehst du, warum es wichtig ist, im ersten Schritt die Papierkanten frei zu lassen. Jetzt hast du genug Platz, um weitere Motive in die Lücken zu füllen.

Im nächsten Bild siehst du, wie es aussehen kann:

Rapport von Hand zeichnen Schritt 2 b zeichnen

Schritt 3: Quer halbieren und Tauschen

Rapport von Hand zeichnen Schritt3

Nachdem du den mittleren Part mit Motiven gefüllt hast, geht es wieder ans Zerschneiden. Diesmal schneidest du das Papier nicht längs, sondern in Querrichtung. Vertausche die Seiten A und B und klebe sie anschließend zusammen. Es ist richtig zusammengeklebt, wenn in der Mitte wieder etwas Platz zum Zeichnen entsteht und sich die aus dem vorherigen Schritt gezeichneten Motive aus der Mitte jetzt an den Außenkanten befinden.

Rapport von Hand zeichnen Schritt 3b zeichnen

Dein von Hand gezeichnetes Muster ist fertig!

 

Das fertige Muster!

Im oben gezeigten Bild siehst du einen fertig gezeichneten Musterrapport – ganz ohne Grafikprogramm erstellt. Nun kannst du ihn fotografieren oder einscannen und weiter verarbeiten, wie du möchtest. Du könntest auch eine Siebdruckschablone oder einen Linolschnitt anfertigen, um Stoff und Papier zu bedrucken. Am besten kopierst du dir deinen Musterrapport mehrmals, um verschiedene farbige Gestaltungsmöglichkeiten und Größen zu probieren. Gleichzeitig kannst du damit überprüfen, ob die Flächengestaltung ausgewogen ist.

Ms:Hey! Muster per Hand zeichnen

Da ich den Entwurf so schön finde, habe ich mir die Mühe gemacht, ihn zu kolorieren. Hier also noch die farbige Version:

Tulpen in Farbe und Rapport gezeichnet von Ms.Hey! textildesign

Andere Designs für Digitaldruck findest du übrigens auf meiner Spoonflower – Seite.

Das Mustererstellen per Hand ist eine super Methode, um die Gestaltung von  Mustern zu üben. Außerdem hat ein „händischer Rapport“ das gewisse Etwas und sieht nicht so glatt gebügelt aus, wie ein digital erstelltes Design. Ich möchte damit angehenden Textilgestaltern helfen und allen anderen einen Einblick in meine Arbeit geben. Findest du solches Insider – Wissen über Design interessant? War etwas dabei, was du noch nicht kanntest? Oder machst du das Mustererstellen vielleicht ganz anders?  Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

deine Ms.Hey!

DIY : Aufkleber selber machen

Hey!

Heute zeige ich euch, wie man aus eigenen Zeichnungen selber coole Aufkleber für Notebook, Handyhülle, Terminplaner ect. ganz einfach selber herstellt! Aufkleber, Aufnäher und Pins sind ein kostengünstiges und effektives Mittel einen individuellen Style zu kreieren. Schon lange suche ich nach dem besonderen Aufkleber für Laptop und Terminplaner. Mit etwas Kleinkunst verziert sehen die auch viel einladender aus. Egal ob du lieber Statement – Allwetter- Aufkleber oder Plannersticker herstellen willst, die Herangehensweise ist die selbe. Nur das verwendete Aufkleberpapier unterscheidet sich.

Also lasst uns selbst ein paar Sticker herstellen!

Aufkleber Zeichnungen Wald Berge Ms.Hey!

Das benötigst du an Material:

  • selbstgezeichnete Aufklebermotive
  • Stickerpapier :
    1. Für wetterfesten Halt /beste Qualität: Vinylstickerpapier zum Bedrucken*mit Tintenstrahldrucker, z.B.:

    1. Für glatte, immer trockene Oberflächen/ Mediumqualität: Universaletikettenpapier*, z.B.:

  • Einfaches Bildbearbeitungsprogramm

 

 Schritt 1: Aufkleber – Motive zeichnen

Aufkleber Zeichnen mit Ms.Hey!

Ich zeige dir, wie man auf Etikettenpapier druckt. Meistens gibt es zu dem Etikettenpapier eine Software dazu, die das Platzieren der Aufkleber auf dem Papierbogen erleichtert. Wenn du ein vollflächiges Klebepapier bedruckst, musst du die Sticker lediglich auf einer DIN A4 Seite anordnen. Das funktioniert sogar mit dem Paint- Programm.

Ich habe mich für runde Aufkleber entschieden. Dafür einfach eine Tasse mit Bleistift umranden und loszeichnen. Thematisch habe ich mich an Berglandschaften, Wildnis und typischen Symbole meiner Heimat ,dem Erzgebirge, orientiert. So entstanden bei mir Motive, wie die 2 gekreuzten Hämmer und Kristall (steht für die Bergbauhistorie des Erzgebirges) oder ein stilisierter Hirsch mit Berglandschaft, Pilze…

Gerne kannst du deine Zeichnungen farbig gestalten. Ich habe mich diesmal für eine lineare Schwarzweiß- Zeichnung mit unterschiedlichen Schraffuren entschieden. Das passt am besten zum traditionellen Bergthema.

Schritt 2: Zeichnungen digitalisieren

Scannen:

Am besten scannst du deine Zeichnungen mit mind. 150 dpi Auflösung, wenn sie farbig sind. Schwarzweiße Bilder sollten kein Problem darstellen, wenn du die Größe und Proportion der Zeichnung beibehalten willst. Hast du aber vor, deine Sticker am Ende viel kleiner oder viel größer auszudrucken, benutzt du wenn möglich auch mind. 150 dpi Scanauflösung. Das jpeg. Format sollte von der Qualität ausreichend sein.

Fotografieren:

Wenn du keinen Scanner zur Hand hast, geht auf Fotografieren. Am besten von oben, parallel zum Untergrund und bei Tageslicht fotografieren.

 Schritt 3: Sticker bearbeiten und für Druck optimieren (optional)

Dieser Schritt ist optional, falls du kein Bildbearbeitungsprogramm verwenden möchtest. Ich habe hier die Kontraste erhöht, bzw. die Illustrationen in Schwarzweiß- Bilder umgewandelt und meine handgezeichneten Kreise um die Bilder korrigiert. Je nachdem wie groß deine Aufkleber werden sollen, kannst du die Zeichnungen anschließend skalieren. Für diese Bearbeitung brauchst du nicht unbedingt Photoshop, es gehen auch Paint oder sogar Microsoft Word.

Schritt 4 : Aufkleber ausdrucken und ausschneiden

Hier siehst du das Programm für den Etikettendruck, das du kostenlos benutzen kannst, wenn du einen Pack Universaletikettenpapier gekauft hast. Wenn du eine vollflächie A4 Seite Aufkleberpapier bedruckst, brauchst du dafür kein Programm. Gehe bloß sicher, dass die Bilder im Druckbereich liegen und keine Kanten abgeschnitten werden. Und schon kannst du die Aufkleber drucken! Wenn dein Papier unbeschichtet ist, nimm eine hohe Druckqualität für Normalpapier. Wenn du beschichtetes Papier verwendest, wie Vinylpapier, nutzte die Fotodruck- Option.

Die fertigen Aufkleber:

Aufkleber selber machen mit Ms.Hey!

Tadda! So sehen dann die fertigen Aufkleber aus! Man kann sie super verwenden, um Planer, Skizzenbuch und Co. zu verschönern. Oder du wertest damit eine hübsche Geschenkverpackung auf. Ich habe mir überlegt, die Aufkleber außerdem als Geschenkanhänger für Weihnachtsgeschenke zu benutzen.Wenn man die Motive gezeichnet hat, kann man Aufkleber mit wenig Aufwand einfach selber herstellen. Je nach „Einsatzort“ muss man natürlich das richtige Klebepapier verwenden. So kann man auch die eigenen Möbel, den Kühlschrank oder vielleicht sogar das Auto individuell verschönern.

 Wie findest du die fertigen Aufkleber und wo würdest du sie hinkleben?

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

deine Ms.Hey!

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Draw with me: Monogramm

Hey!

Heute nehme ich euch mit in mein Atelier: Es gibt wieder ein „Draw with me“ – Video! Diesmal zeige ich euch, wie man mit Aquarellfarben ein tolles Monogramm im „Positiv-Negativ- Stil“ erstellen kann. Das hängt man sich als angesagten Wandschmuck selbst auf oder kann es auch super verschenken.

Ms.Hey! Monogramm malen Aquarell

Materialien:

Hier sind meine üblichen Zeichenmaterialien. Für mehr Infos, klickt auf den Link. Darüber gelangt ihr auf Amazon und könnt euch weitere Details, Rezensionen ect. anschauen.

 

Die Linie – Definition für’s Monogramm

Umgekehrt als bei meinem letzten „Draw with me“ Video, beginne ich diesmal mit den Outlines. Das ist einfacher, weil schon die wichtigste Form, der großen Buchstabe, vorgezeichnet ist. Da das C weiß bleiben soll, kann ich mittels der Linie feststecken, wo später die farbigen Flächen hingehören. Bis auf das vorgezeichnete C gehe ich trotzdem spontan ans Zeichnen und male herbstliche Blütenformen, Äste und Beeren wie sie mir in den Sinn kommen. Das lässt das Monogramm später frischer und spontaner wirken. Außerdem braucht man keine Angst vor Fehlern haben, die gibt es beim spontanen Zeichnen nämlich nicht. Solange man dynamische kraftvolle Linien aufs Blatt setzt und nicht zögernd Striche kritzelt, sieht das wie gewollt aus 😉

Ich orientiere mich mit der Verteilung der Motive am Buchstaben und versuche die geschwungene Form des Buchstabens auszubalancieren.

Farbe, Form und Format

  • Auch anders als sonst, habe ich mit der Kolorierung des Hintergrunds begonnen. Damit ist der Monogramm- Buchstabe farblich abgehoben und es wird einfacher, nicht in ihn hinein zu malen. In diesem Fall habe ich mich für Himmelblau (Phtalo-Blau) entschieden.
  • Als Kontrast male ich die runden Vogelbeeren mit dem orange- stichigen Permanentrot und die Blüten mit einer Mischung aus Rot, Krapplack und Weiß aus.
  • Die grünen Blättchen sind immer eine etwas andere Mischung aus Saftgrün und Chromoxidgrün. Da auch in der Natur nicht jedes Blatt einen einzigen Farbton hat, wirkt diese leichte Abwandlung der Töne für mehr Natürlichkeit.
  • Gerade bei den Blüten verwende ich wieder die Nass-in-Nass- Technik. Mehr dazu findest du in meinem letzten „Draw with me“ . So bekommt man einen organischen Farbverlauf hin.

Ich hoffe, ihr findet mein kleines „Draw with me“ interessant. 

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis bald,

deine Ms.Hey!

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