Hier geht es um allgemeine Informationen über Design und Kunst. Neben Produktreviews und Büchervorstellungen werden Design-Themen angesprochen ,die von übergreifender Bedeutung sind und mir in meinem Alltag begegnen.

Drucken Basics: So funktioniert Siebdruck

Hey!

Ich bin begeisterte Siebdruckerin. Ich liebe es Dinge mit meinen eigenen Händen herzustellen. Neben meiner Arbeit am PC ist das Ausführen eines uralten Handwerks einfach erfrischend und macht viel Spaß. Der Handsiebdruck ist eine Technik, mit der man relativ zügig Motive professionell drucken kann, ohne riesige Auflagen herstellen zu müssen. Wer nach individuellen Produkten Ausschau hält und auf Qualität und Individualität Wert legt, ist mit handbedruckten Textilien und Co. gut bedient. Da ich öfters danach gefragt werde, wie Siebdruck im Allgemeinen funktioniert, möchte ich dir ein paar Basics vorstellen.

Ohne allzu sehr auf technische Details einzugehen, nehme ich dich heute in meine Werkstatt mit und zeige dir, wie der Druck auf das Textil wandert.

Los geht’ts!

Materialien:

Vorbereitung zum Drucken

Wir gehen einmal davon aus, dass das Sieb schon fertig zum Drucken bereit steht. So ein Sieb für den Druck vorzubereiten ist ein aufwendiger Prozess und dauert viel Trocknungs- und Wartezeit. Dafür schreibe ich einen Extrabeitrag, wenn es dich interessiert.

Neben dem Sieb braucht man natürlich Siebdruckfarbe, einen sogen. Rakel zum Durchdrücken der Farbe auf das Sieb, Siebklemmen zum Befestigen des Siebdruckrahmens an der Arbeitsplatte oder wie ich eine Siebdruckmaschine. Außerdem braucht man mehrere Kleinigkeiten, wie Siebklebeband, Pflanzensprüher, Cuttermesser, feuchte Aufwaschlappen, einen Holzstiel und Spatel oder ähnliches zum Rühren der Farbe und Sprühkleber.

Siebdruck Aufbau und Sieb einklemmen

Bevor das Sieb eingespannt wird, muss es von der Innenseite, also da wo du die Farbe aufträgst, mit gutem Klebeband abgeklebt werden. Meistens ist das Sieb nicht bis zum Rand beschichtet und an diesen Stellen „offen“. Damit da keine Farbkleckse durchwandern und der empfindliche Rand- Rahmenbereich geschont wird, klebt man großzügig Klebeband drumherum. Jetzt ist das Sieb druckbereit und kann in die Maschine oder die Siebdruckklemmen am Tisch eingespannt werden.

Absprung einstellen und Sieb befeuchten

Nun liegt das Sieb plan auf deiner Arbeitsfläche auf. In den meisten Fällen ist es jedoch ratsam, den sogen. Absprung einzustellen. Wie in Bild 1 zu sehen ist, kann man einfach ein Stück Pappe mit robustem Tape an die vordere Mitte des Rahmens kleben. Wenn du den Rahmen nach unten klappst, steht dein Sieb im Idealfall 3-5 mm vom Tisch ab. Wenn du nun mit dem Rakel die Farbe durchpresst, springt das Sieb hinter dem Rakel wieder hoch und eine zu hohe Farbabgabe wird verhindert.

 Sieb für den Druck vorbereiten

Kleiner Tipp:

Wenn du wie ich mit wasserbasierter Farbe druckst, gibt es noch einen kleinen Trick, damit die Farbe einfacher zu verarbeiten ist und das Sieb nicht so schnell verstopft:

Sprühe mit einem Pflanzensprüher einen feinen Wassernebel auf das Sieb und tupfe anschließend das überschüssige Wasser ab. Die Fotoemulsion, also diese blaue Schicht wo keine Farbe durchdringt, ist hygroskopisch. Das bedeutet sie zieht Feuchtigkeit an. Wenn diese Schicht schon etwas voll gesaugt ist, entzieht sie deiner Farbe nicht die Flüssigkeit.

Druckgut platzieren

Nun muss natürlich dein Stoff mittig unter dem Sieb platziert werden. Entweder sprühst du vorher deine Arbeitsplatte mit Sprühkleber ein und legst das Textil oder Papier darauf. Oder du klebst alles mit guter Spannung, aber ohne die textile Struktur zu verziehen mit Klebeband fest. Falls man zweidimensionale Dinge wie Shirts oder Beutel bedruckt, kann man zur Sicherheit ein Stück Papier zwischen die Stofflagen legen, damit nichts durch druckt.

Siebdruck- zu bedruckendes Textil gut am Tisch festkleben

Druckvorgang

Nun kommt der schönste Part: das Drucken! Nachdem man großzügig Farbe oberhalb des Motivs auf das Sieb aufgebracht hat, hebt man das Sieb mit einer Hand ein Stück an und rakelt die Farbe mit wenig Druck über das Sieb. Dieses „Farbeverteilen“ nennt man Fluten. Jetzt ist die Farbe in die Siebmaschen gesickert und bereit zum Drucken. Nun setzt du das Sieb auf dem Tisch ab und rakelst 1-2 Mal in die selbe Richtung über das Sieb. Am besten mit gutem Anpressdruck, ca. in einem 45° Winkel. Warum Druck ausüben in einem bestimmten Winkel? So kommt nicht zu viel und nicht zu wenig Farbe durch das Sieb. Druck, Winkel und Härte des Gummirakels müssen vom Drucker immer auf die jeweilige Drucksituation, abhängig vom zu bedruckenden Material, Siebfeinheit und verwendeter Farbe, angepasst werden.

Druckvorgang

Jetzt hebt man das Sieb hoch und kann seinen Druck begutachten. Nun sollte man das Sieb sofort wieder mit Farbe fluten, damit die feinen Siebmaschen nicht eintrocknen. Danach kannst du das nächste Teil unter dem Rahmen festkleben.

Druck Qualität prüfen

Die Drucke müssen jetzt trocknen. Um das zu beschleunigen, kannst du sie vorher noch etwas föhnen. Schau auf die Herstellerangabe zum Fixiervorgang der Farbe. Meistens muss nach dem Trocknen noch einmal mit dem Bügeleisen hitzefixiert werden.

Aufräumen

Wenn man fertig ist mit Drucken, sollte man das Sieb schnellst möglich sauber machen. Das heißt: Farbe zurück in den Topf, Sieb mit einem guten Wasserstrahl sauber machen. Viele benutzten Aufwaschseife zum Reinigen der Siebe. Das würde ich nicht empfehlen. Informiere dich vorher, ob die Emulsionsschicht so einen scharfen Reiniger verträgt, sonst hast du ganz schnell Löcher im Sieb. Am besten benutzt man speziellen Siebreiniger und die weiche Seite eines Küchenschwamms, dann kann nichts schief gehen. Dein Sieb sollte nun gut durchtrocknen, bevor du es das nächste mal benutzt. Ich stelle meins gerne in die Sonne, da die UV-Strahlung die Aushärtung der Siebschicht unterstützt und dein Sieb widerstandsfähig bleibt.

Sieb auswaschen und trocknen lassen

Outtakes:

Hier noch ein paar neumodische Selfies 😉

Siebdruck- Outtakes Drucken - basics Selfietime

 

Die blauen Erzgebirgebeutel und einiges mehr gibt’s übrigens in meinem Dawanda Shop!

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

deine Ms.Hey!

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Test: Van Gogh Pocket Box Aquarellfarbe

Hey,

Malerfreunde aufgepasst! Der Sommer steht vor der Tür – yippie! Für mich bedeutet das: Zeit für kleine Wochenendtrips zum Aquarellzeichnen. Meine Inspiration für Designs entstehen meistens beim Wandern durch Wald und Wiese und wenn die Ideen einmal da sind, müssen sie schnell in Form von Skizzen notiert werden. Für spontane Ausflüge ins Grüne und Urlaubsreisen, in denen man nicht das ganze Heimstudio im Rucksack mitschleppen möchte, habe ich mir endlich einen Reiseaquarell – Kasten zugelegt: die Van Gogh Pocket Box*. Da ich ein ganzes Stück nach einer qualitativ guten, aber auch bezahlbaren Lösung gesucht habe, möchte ich dir heute ausführlich diese Wasserfarben vorstellen.

Die Pocket Box - Unboxing

Für wen geeignet:

Der Aquarellkasten ist mit van Gogh – Aquarellfarbe, der Firma Royal Talens aus den Niederlanden, gefüllt. Aus diesem Haus kommen beispielsweise die qualitativ hochwertigen Rembrandtfarben. Die Van Gogh Farben werden für „studierende Künstler“ empfohlen, was soviel heißt, wie: Sie sind nicht ganz so hochwertig und pigmentiert wie die Künstlermarke, aber für kostenbewusste Maler, sowie Schüler, Studenten, Hobbymaler eine gute Wahl. Für meine Ideenskizzen unterwegs und für Urlaubsmalereien ist mir persönlich die platzsparende und praktische Handhabung am wichtigsten.

Wer seine Aquarelle verschenken oder an die Wand hängen will, kann diese Farben trotzdem benutzen. Jeder Farbton dieser Palette hat den höchsten Lichtechtheitsgrad +++ .

Verarbeitung und Ausstattung der Pocket Box:

Die Pocket Box besteht aus einem weißen Plastikkasten, mit den Maßen 14 cm x 9,3 cm und 2 cm hoch. Ich empfinde die Box als sehr platzsparend, sie kann locker in der Jackentasche verschwinden. Zum Größenvergleich hier ein Bild mit einem relativ kleinen Smartphone:

Die Van Gogh Pocket Box ist nicht viel größer als ein Smartphone

Nicht viel größer als ein Smartphone

Die Box ist mit 12 Farben in halben Näpfchen ausgestattet, was zum Farben mischen absolut ausreichend ist. Es gibt 2 Gelbtöne, 2 Rottöne, 2 unterschiedliche Blautöne, 2 x Grün, ein helles Ocker,  dunkle Sienna, ein Weiß und einen Grauton. Wie logisch und nutzbar diese Farbauswahl ist, erfährst du im nächsten Abschnitt. Absolut praktisch ist, dass die Näpfchen herausnehmbar sind. Man kann den Kasten somit neu befüllen oder einzelne Farben austauschen.

Nachteilig zu einem Aquarellkasten aus Metall ist der etwas „kippelige“ Plastikverschluss. Dieser hält die Box gerade so zusammen, man sollte sich mehrmals vergewissern, das die Box zu ist, sonst gibt es böse Überraschungen im Rucksack. Einzelne Farben fallen einem aber nicht heraus. Die herausnehmbaren Näpfchen sind sicher eingeklickt.

Verschiedene Blickwinkel auf die van Gogh Pocket Box

V.l.n.r: Der Reisepinsel ausgeklappt , Praktisch: herausnehmbare Näpfchen, Aufteilung der Box

Die Aquarellbox hat eine große herausnehmbare Mischpalette mit 6 Mulden, außerdem könnte man den Deckel noch als extra große Mischfläche verwenden. Diese effektive Aufteilung bei der Kastengröße hat mich positiv überrascht.

In meinem Set ist auch ein Reisepinsel enthalten, der Platz in der Mischpalette findet. Er ist ein zusammenklappbarer Rundpinsel in Größe 6. Wenn man sehr „klein“ zeichnet, Typografie mit einarbeitet oder detailverliebt malt, ist dieser Synthetikpinsel durchaus brauchbar. Für eine lockere Strichführung und großes flächiges Füllen des Blattes, wie ich es bevorzuge,  finde ich die Pinselgröße aber zu klein gewählt. Ich habe mir deshalb einen anderen Reisepinsel dazu bestellt.

Farbtöne und Pigmentqualität:

Die 12 Farben der Van Gogh Pocket Box

Von l.n.r.: Chinesischweiß (nicht dargestellt), Zitronengelb permanent, Azogelb mittel ,Permanentrot mittelm, Krapplack dunkel, Ultramarin dunkel, Cöllinblau, Saftgrün, Chromoxidgrün feurig (-> warum wird ein Grünton als feurig beschrieben?!) , Gelber Ocker, Sienna gebrannt, Paynegrau

 

Hier siehst du die Farbpalette, die sich aus den einzelnen Farben mischen lassen:

Mischfarben der Van Gogh Pocket Box

Die Mischungen entstehen folgender Maßen: Der Farbton auf der Vertikalen y mischt sich mit der Farbe auf der Horizontalen x im Verhältnis 60 : 40. Die vertikale Farbe hat somit einen größeren Farbanteil. Die freien Felder entsprechen den 12 Grundfarben.

Ich finde die Farbauswahl durchaus gelungen. Die Sättigung der Pigmente ist für einen Studienaquarellkasten top. Einige Maler sind der Meinung, das ein Weiß nichts in einem Aquarellkasten zu suchen hat. Ich selbst benutzte es normalerweise auch nicht. Aber nach dem Erstellen der Farbpalette, muss ich zugeben, das es Sinn macht. Das Weiß ist semi- opak und ergibt wunderschöne Pastellmischfarben. Gerade die pastelligen Rot- und Grüntöne sind im Trend und dürften bei Illustratoren beliebt sein.

Transparenz und Opazität

Alles in allem ist die Palette sehr grün- und braun-lastig. Für meine Zwecke als „Wald und Wiesen Farbe “ aber genau richtig. Neben Weiß ist Ocker semi- opak; das Cöllinblau ist opak. Somit sind auch alle Mischtöne mit diesem Blau opak. Wenn man auf Transparenz großen Wert legt, sollte man zu einem anderem Blau greifen. Die halben Näpfchen van Gogh Farbe sind mit ca. 1,60€ absolut erschwinglich und das Tauschen der Farben somit problemlos.

Granulation

Die granulierenden Farben sind Ultramarin, Chromoxidgrün und Gelber Ocker. Ich finde diesen Effekt wunderbar, er bleibt auch erhalten, wenn man diese Farben mit anderen mischt. Wer dieses strukturelle „Kristallisieren“ nicht mag, sollte diese Töne austauschen. Bei Ocker und Ultramarin ist das Granulieren aber normal.

Neutrale Töne

Die Mischung aus Ultramarin und Krapplack ergibt interessante Violetttöne. Neutrale Grautöne für Schatten ergeben sich aus Ultramarin + Saftgrün, Cöllinblau und Permanentrot, Ocker und Ultramarin. Natürlich kann man Weiß mit Grau mischen, diese Variante ist mir persönlich jedoch zu „flach“.

Grüntöne

Schaut man genauer auf die grünen Felder, scheinen sich die Farbtöne zu wiederholen. Das Saftgrün ist ein schöner natürlicher Ton.  Das Chromoxidgrün ist meiner Ansicht nach nicht notwendig, da man es aus Cöllinblau und Saftgrün mischen kann. Deßwegen ergeben sich die Doppelfarben in den Mischfeldern. Vielleicht werde ich das Chromoxidgrün durch ein anderes ersetzen.

Grau

Bei Paynegrau bin ich mir uneins, ob das was in der Aquarellbox zu suchen hat. Um Farben abzudunkeln benutzte ich lieber deren Komplementärfarbe. Grau oder Schwarz als Mischton ist mir im flächigen Farbauftrag zu langweilig, ich möchte die einzelnen Farben noch erkennen. Wer aber auf einheitliche Farbwiedergabe wert legt, und ein neutrales Grau sucht , ist mit diesem Ton gut beraten.

Vergleich mit den Aquarellfarben von St. Petersburgs „White Nights“

Hier seht ihr ähnliche Motive, die ich einmal mit meinen russischen Standartfarben „White Nights“* und dann mit den Van Gogh Farben koloriert habe:

Van Gogh Pocket Box im Vergleich zu White Nights mit Illustrationen von Ms.Hey!

Links: White Nights, Mitte: Van Gogh, Rechts: Mischpalette der Koloration mit Van Gogh

Was als erstes auffällt ist der knallige Magenta- Ton der White Nights, der mit den Van Gogh Farben nicht mischbar ist. Die White Nights sind ein bisschen sättigender und gleichzeitig, durch das Fehlen von weißem Pigment, transparenter. Die White Nights sind homogener in der Verarbeitung und granulieren kaum. Im Gegensatz dazu granulieren die Van Gogh Farben in der Nass – in – Nass – Technik auf dem selben Papier stärker. Mir gefällt die Struktur, das ist aber Geschmackssache. Wie oben schon erwähnt, ist die Box eher für „Wald und Wiesen Malerei“ geeignet. Die Farben sind ungesättigter aber auch naturgetreuer als die der White Nights.

Resümee

Die Van Gogh Pocket Box ist ein solider und platzsparender Begleiter für Naturmalerei und Urban Sketching. Die Farbpalette ist breit aufgestellt und kann überraschend mit Granulation punkten. Das inkludierte Weiß ermöglicht „Eisfarben“ und schöne Pastelltöne, die auch für Illustrieren, Manga zeichnen ect. geeignet sein dürften. Liebhaber naturnaher Farbtöne werden sehr zufrieden sein. Der mitgelieferte Pinsel ist eine nette Zugabe, aber leider nicht sonderlich nützlich. Die herausnehmbare Mischpalette ist ein echtes Platzwunder und durch die austauschbaren Farbnäpfchen, kann man seine Box individualisieren. Das Preis- Leistungsverhältnis ist unschlagbar: Für unter 20€ bekommst du einen sehr vielseitigen Aquarellkasten!

Das war mein ausführlicher Testbericht zu der Van Gogh Pocket Box. Ich hoffe, dass der Bericht hilfreich für dich ist, wenn du dir auch einen Reiseaquarellkasten zulegen möchtest. Ich gehe jetzt weiter Melonen malen 😉 Bei Fragen, stehe ich gerne Rede und Antwort in den Kommentaren!

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

deine Ms.Hey!

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Hobby mit Nebenwirkungen: Art Journal

Hey,

heute möchte ich dir eins meiner neuen süchtig machenden Hobbies zeigen: Art Journaling! Bestimmt hast du schon davon gehört. Man hat eine Art Skizzenbuch, indem aber mehr passiert als nur Zeichnungen. Es ist noch etwas spezieller und persönlicher. Und es macht definitiv süchtig.                                                                                                                                                                                Warum ich diese Art von Skizzen-/ Tagebuch jedem empfehlen würde und was meine bisherigen Erfahrungen damit sind, erfährst du hier.

#1 Art Journaling, was ist das überhaupt?

Wie es die Wörter ‚Art‘ und ‚Journal‘ schon verraten, handelt es sich grob gesagt um ein Kunst- Tagebuch. Das bedeutet, dass du Erlebtes nicht wie bei einem klassischen Tagebuch in Textform dokumentierst, sondern visuell zum Ausdruck bringst. Du kannst je nach Geschmack hinein zeichnen, Fotos einkleben, Zeitungsausschnitte collagieren und sogar Sachen wie Briefmarken, Zugtickets oder Eintrittskarten einkleben. Natürlich kann man auch etwas dazu schreiben, wenn man das gerne macht. Am Ende ist es dein persönliches Büchlein, was deine Gedanken und Gefühle wiedergibt. Und das beste daran ist: Man kann es ruhig Kunstwerk nennen, ohne es je einem Kritiker gezeigt zu haben.

#2 Hört sich gut an, und jetzt?

Jetzt fange einfach an mit deinem Art Journal. Du musst dir kein teures Skizzenbuch dafür kaufen. Es kommt natürlich darauf an, was deine Hauptgestaltungsmedien sind. Klebst du hauptsächlich Fotos ein und schreibst etwas dazu, reichen die günstigen Notizhefte aus dem Supermarkt. Wenn du wie ich gerne nasse Medien, wie Gouache und Aquarellfarbe benutzt, sollte es ein Büchlein mit stärkerem Papier sein (mind. 140g/ m²).

In das Journal kannst du alles einfügen, was halbwegs flach und einklebbar ist. Bei mir sind das oft getrocknete Pflanzenteile, wie Moos, Farne, Wiesenblumen, sogar Baumrinde ect. Einfach alles worüber ich beim Spazieren gehen mit meiner Nase stolpere. Falls du auch gerne Fundstücke einklebst, nehme am besten ein Skizzenbuch mit Ringbindung. Das hält mehr Material- Volumen aus, ohne zu zerfledern.

Die Anfangshürde ist das Schlimmste. Die Angst vor dem weißen Blatt ist auch bei mir manchmal da. Keine Panik, das ist alles halb so wild. Wenn du die erste Seite deines neuen Büchleins nicht versauen willst, blättere einfach in die Mitte und fang da an. Außerdem ist es dein Tagebuch. Du machst das nur für dich. Dein geschriebenes Tagebuch würdest du auch niemand anderen kommentieren lassen oder?

Es sei den du willst es, sagen wir auf Instagram posten, wie ich es eine Zeit lang getan habe. Dann musst du dir fest vornehmen, dein Art Journal als Inspiration für andere zu verstehen und nicht die Qualität deiner Arbeiten anhand von Likes oder Kommentaren abzuschätzen. Das braucht ein bisschen Mut und ein dickes Fell. Es kann dich im Gegenzug aber auch an andere inspirierende Tagebuchführer bringen.

Art Journal Seite Wald von Ms. Hey!

Auf einer Wanderung durch meine Heimat, das Erzgebirge, entdecke ich immer wieder interessante Farben und Motive für mein Art Journal.

#3 Suchtgefahr: Warum du automatisch zum Messi wirst

Ja es gibt einen Nachteil, wenn man ein solches Buch führt. Sorry, aber du wirst automatisch zum Jäger und Sammler. Wenn du einmal angefangen hast, siehst du überall Schnipsel, die du einsammeln wirst und du kannst so gut wie nix mehr wegschmeißen. Ich für meinen Teil habe mittlerweile 2 große Kisten voll mit Schnickschnack. Das ist altes Geschenkpapier von Freunden, was mich an sie erinnert und ich nicht wegschmeißen kann. Außerdem sammle ich Restaurantbelege, Konzerteintrittskarten, Festivalbändchen, Glückskleeblätter, Münzen, alte Verpackungen, deren Gestaltung ich gelungen finde, Stofffetzen… Ja halt alles was so anfällt. 😉

Manchmal findest du tolle Dinge, die nicht sofort zu deinem Thema passen. Hebe sie trotzdem auf, den sie haben dich in irgend einem Punkt emotional angesprochen. Du kannst deine Journal- Seiten auch immer wieder abändern, etwas dazu kleben oder etwas ausschneiden, was besser auf eine andere Seite passt.

#4 Ein Tagebuch ohne Text?

Man kann das Art Journal als eine Art Puzzle verstehen. Jedes Puzzlestück mehr offenbart etwas von dir selbst. Manchmal hat man so viel im Kopf, das man sich ordnen muss. Hier hältst du Ideen und Erinnerungen fest, die dich zu dem machen, wer du bist. Ich bin ein stark visuell kommunizierender Mensch, deswegen kann ich mich über Farben und Formen präziser und ehrlicher mitteilen, als über das gesprochene oder geschriebene Wort. Mir fällt es leicht, selbst verrückteste Einfälle, Tagträume und Co. in meinem Art Journal festzuhalten. Denn ich muss keine Angst vor fremder Wertung haben und ich muss mich auch nicht vor mir selbst rechtfertigen.

#5 Art Journaling auch etwas für „Normale“

Du musst kein Kunst- Freak sein um ein Kunsttagebuch zu führen. Nämlich die Beschäftigung mit dir selbst und das bloße Gestalten ist schon das Ziel. Wie ein gutes Bastel- DIY kann es dich vom stressigen Alltag entschleunigen und wirkt meditativ. Oft vergessen wir, inne zu halten und uns selbst zuzuhören. Es ist ein Fotoalbum deines Inneren und hilft dir zur Selbstreflektion.

Es erzählt eine Geschichte. Deine Geschichte. Man sollte sich wichtig genug nehmen und sich diese Geschichte festhalten. Wenn du vor Ideen nur so sprühst wie ich, musst du mit dem Art Journal keine Angst mehr haben, irgend etwas zu vergessen. Das Buch funktioniert wie ein Schubladenschrank, indem du alles ablegen kannst, nach dem Ordnungs- (oder Chaos-) System, wie du es für richtig hältst.

#6 Meine Inspirationsquelle für Textildesign

Als Textildesignerin vermischt sich bei mir die Grenze zwischen privatem Tagebuchnutzen und Ideenquelle für neue Entwürfe. Das ist okay, weil es sich zwanglos anfüllt. Es muss nicht unbedingt jede Idee in eine tolle Kollektion umsetzt werden. Aber ich kann, wenn ich es will. Manchmal sind die ‚Ergebnisse‘ so überraschend, das ich sofort Entwürfe entwickeln muss.

Ab und zu kann ich meine Intensionen noch nicht richtig deuten oder bin zunächst etwas enttäuscht über das Aussehen der Tagebuchseite. Auch das ist okay. Es bedeutet, dass ich mir im Moment nicht genug Aufmerksamkeit schenke und mir im Augenblick nicht klar ist, was ich ausdrücken möchte. Aber wenn ich nach längerer Zeit das Buch durchblättere, stelle ich überrascht fest, dass das alles Sinn macht. Vielleicht habe ich sogar Farben und Motive in meine Designarbeit übersetzt, ohne es bewusst gewollt zu haben. Durch das private heimliche und schützende Gefühl, was man beim Art Journaling hat, entstehen die tollsten Dinge, die früher oder später ihren Auftritt in den Designs haben werden.

Art Journal Seite Blätter von Ms. Hey!

Diese Journalseite zeigt die Kombination aus Foto, Zeichnung mit Marker und Stickerei. Das Foto stammt von einem Sonntagsspaziergang.

#7 Noch mehr Inspiration…

Falls du noch mehr Anregungen brauchst, sind hier meine Inspirationsquellen:

#8 Resüme: Art Journal ja oder nein

Unbedingt, ja! Aber du musst dir diese Frage selber stellen. Was es an Vorteilen bringt ist: Entschleunigung vom Alltag, kreative Beschäftigung ohne Zwang und Wertung mit meditativer Wirkung, ein Ventil für deine unausgesprochenen Gedanken und Gefühle, eine Inspirationsquelle, ein Ablage für Geheimnisse und Projektideen, eine Reflektion von dir selbst. Und es macht mega Spaß.

Nachteilig ist, wenn man so will, die aufkommende Sammelwut und daraus resultierender chronischer Platzmangel für Fundstücke. Für den einen oder anderen aber auch: die Beschäftigung mit dir selbst im Klartext. Sei mutig und probiere es einmal! Du kannst Kunst schaffen ohne unbedingt Künstler zu sein, du ‚unterhältst‘ dich mit dir selbst und kannst deine Ideen und Ziele festhalten. Eine wunderbare Art, das Leben zu ordnen und zu genießen.

 

Habe ich dich mit dem Art Journaling begeistern können? Schau dir unbedingt die Links dazu an, die zeigen wie vielfältig dieses Kunsttagebuch aussehen kann. Kreiere deine eigenen kleinen Kunstwerke und gebe deiner Innenwelt eine Stimme.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

deine Ms.Hey!

So entstehen Tabakbeutel bei Ms. Hey!

Hey, heute nehme ich dich mit in mein Atelier. Mir macht es sehr viel Spaß, aus meinen Stoffen kleine Täschchen zu nähen. Für meinen Dawanda- Shop gestalte ich besondere Tabakbeutel mit Charakter als Unikate oder in Kleinserien. Unten zeige ich dir ganz grob, wie man so eine Tabaktasche herstellt. Wenn du neugierig bist oder die Tasche nachnähen möchtest, bleib dran!

Schritt Nr.1: Stoffe und Materialen zurecht legen und zuschneiden

Als erstes brauchst du natürlich einen hübschen Stoff. Am besten einen straffen Baumwollstoff. Es eignet sich auch Cordstoff oder Denim, z.B. von einer alten Hose. Außerdem benötigst du ein Stück Bügelvlies zur Verstärkung der Tasche, passendes Nähgarn, einen Reißverschluss für das Filterfach, Gummilitze (es geht auch ein stabiler Haargummi), einen Knopf als Verschluss, eine Nähmaschine und ein Bügeleisen.

Wenn du auch einen selbst- gestalteten Marmorstoff wie ich verwenden willst, schau bei meinem „Stoff marmorieren DIY“ vorbei.

Diese Materialien und Werkzeuge brauchst du für einen Tabakbeutel

Links: Stoff, Reißverschluss, Faden und Co. sind der Ausgangspunkt Mitte: Nähmaschine und Stoffschere dürfen auch nicht fehlen Rechts: Die Vlieseinlage wird auf den Innenstoff gebügelt.

Innenstoff, Außenstoff und Vlieseinlage werden auf ca. 32 x 17 cm zugeschnitten. Für die Filtertasche braucht man noch einmal 2 Rechtecke mit ca 10 x 17 cm und für die Schubfächer unten ein Stück mit ca. 20x 17 cm. Wenn alles zugeschnitten ist, wird als Erstes das Vlies auf die linke Seite des Innenstoffes gebügelt.

Schritt Nr. 2: Filtertasche und Schubfächer nähen

Ich beginne am liebsten mit der Reißverschlusstasche, die ist nämlich am schwierigsten. Falls du eine Detail- Anleitung brauchst, wie du den Reißverschluss ganz einfach in eine Tasche einnähst, dann schau dir dieses Tutorial an: „Wie nähe ich einen Reißverschluss ein?“

Wenn die Reißverschlusstasche fertig ist, wird sie an die Oberkante des Innenstoffes geheftet und abgesteppt.

Tabakbeutel nähen Schritt 1 Reißverschluss und Schubfächer

Links: Als erstes wird der Reißverschluss eingenäht. Mitte: Der Stoff für die Schubfächer wird festgesteckt.
Rechts: Festnähen der Schubfächer an die Außenseite des Tabaktaschen- Stoffes.

Der Stoff für die Schubfächer wird einmal längs gefaltet und an der offenen Kante auf Links zusammen genäht. Danach den Stoff auf Rechts wenden und wie auf dem mittleren Bild oben an den Außenstoff des Tabakbeutels heften, dabei 1cm Rand stehen lassen. Jetzt musst du den Schubfächer- Stoff an einer Seite auf den Außenstoff festnähen. Vergiss nicht die Gummilitze mit einzunähen.

Nun bestimmst du die Breite der Fächer. (Bei mir sind es links 7 cm , mitte 6 cm, rechts 5 cm.) Markiere dir diese Fixpunkte und nähe die Fächer mit einer doppelten Steppnaht, wie auf dem Bild oben rechts.

Schritt Nr. 3: Knopf annähen

Als Tabakbeutel Verschluss wird ein Knopf angenäht

Links: So werden die Schubfächer auf den Außenstoff genäht. Mitte: Mittig anzeichnen, wo der Verschlussknopf hin soll.
Rechts: Der Knopf wird an die Oberkante der Außenseite genäht.

Schritt Nr. 4: Außen- und Innentasche zusammennähen

Der größte Teil ist schon geschafft. Du hast eine Reißverschlusstasche genäht und am Innenstoff befestigt. Du hast die Schubfächer auf dem Außenstoff genäht und einen Verschluss angenäht ( Knopf und Gummilitze). Jetzt legst du Außen- und Innenseite des Tabakbeutels aufeinander und steckst alles gut fest. Danach nähst du mit 1 cm Nahtzugabe rings um die Tasche. Aber Achtung, nicht die Wendeöffnung vergessen! Diese sollte ca. 5,6 cm breit sein und offen bleiben.

Am Ende wird der Tabakbeutel zusammen genäht

Links: Außen- und Innenteil werden Rechts auf Rechts zusammen gesteckt und abgenäht. Mitte: Nach dem Wenden fehlt nur nur noch das Zusammennähen des großen Tabakfachs. Rechts: Das Tabakfach wird per Hand mittels Matratzenstich zusammen genäht.

Nach dem Nähen die Ecken verschneiden und alles auf Rechts wenden und die Wendeöffung knappkantig absteppen.                      Tada! Jetzt ist die Tabaktasche fast fertig. Nun fehlt nur noch das große Tabakfach. Dafür werden die Schubfächer nach innen geklappt und mit Hand mittels Matratzenstich festgenäht. Das ist zwar etwas aufwendig, aber man sieht beim Endergebnis keine störende Naht, alles sieht schön sauber aus. Wenn du wissen willst, wie der Matratzenstich funktioniert, schaue hier: Zaubernaht, Matratzenstich/Leiterstich

Schritt Nr. 5: Stolz über den Tabakbeutel sein, freuen und tanzen

Am Ende hat man einen tollen Tabakbeutel! Zugegeben, das ist ganz schön aufwendig und dauert eine Weile. Wenn du kein ambitionierter Nähfreak bist, meine Tabaktasche aber trotzdem toll findest, kannst du sie über meinen Dawanda- Shop kaufen! Dort findest du auch noch andere farbenfrohe Modelle.

Am Ende posen und freuen über den fertigen Tabakbeutel

Am Ende hat man den fertigen Tabakbeutel in der Hand. Jetzt heißt es: Freuen, freuen und nochmals freuen! 😉

 Fun Fact: Zum Nähen benutze ich eine alte DDR- Nähmaschine. Die gute Veritas habe ich von meiner Mama geerbt. Wenn sie keinen Wackelkontakt hat, schnurrt sie wie ein Kätzchen und näht alles, was ich ihr unter den Nähfuß lege. Da kann keine Plastik- Nähmaschine mithalten! Ich freue mich immer, wenn ich ein neues buntes Stück Stoff in den Händen halte und mich dann an die Nähmaschine setze. Meistens lege ich dann noch ein gutes Hörbuch auf und los geht das Taschen- Nähen.

Ich hoffe, dir hat der Blick hinter die Kulissen gefallen!

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

deine Ms.Hey!

Selbstmotivation für kreativ arbeitende Menschen

Hey,

kennst du das? Du liebst deine Arbeit als Designer oder bist gerne Kunststudent, aber manchmal sitzt du wie ein nasser Wassersack in der Ecke und hast keinen Bock? Auf gar nichts? Die Deadline rückt immer näher und du solltest eigentlich wie verrückt an deinem Projekt arbeiten?

Mir geht es auch manchmal so. Ich habe gelernt, dass es verschiedene Ursachen für eine kreative Blockade gibt. Wenn man diese Auslöser kennt, kann man sich mit ein bisschen Konzentration oder Zerstreuung wieder auf den richtigen Weg bringen. Was die Ursachen für Prokrastination und Unlust sind und was ich dagegen tue, zeige ich dir hier:

Erkenne die Wurzel des Übels

#1 Deine Zeiteinteilung ist ineffektiv

Grund Nummer 1 ist wohl der Klassiker für ein Kreativloch. Du hast die Zeit für dein Projekt falsch berechnet. Wenn du an die Deadline denkst, spielt es in deinem Kopf den Imperial March von Star Wars. Oh, jetzt wird es höchste Eisenbahn! Sofort das Werkzeug beiseite legen und aufhören mit Arbeiten. Ja, du hast richtig gehört. Du musst dich als erstes aus dieser Stress-Situation befreien. Das kannst du nur, wenn du dich auch physisch von deinem Arbeitsplatz entfernst.

Grund Nummer 2: Du arbeitest zu viel und ohne Erholungspause. Ich weiß es genau,10h am Tag arbeiten und nur den Samstagvormittag frei nehmen, macht mich nicht glücklich. Trotzdem versuche ich es immer mal wieder. Kreativität ist keine unendlich sprudelnde Quelle. Sie ist vor allem anwesend, wenn man motiviert ist eine Aufgabe anzugehen und Sinn und Ziel klar erkennen kann und erreichen möchte. Oder wenn man Urlaub hat.

#2 Schlafmangel, Stress und Angst

Das sind eigentlich die Konsequenzen aus Punkt 1 und 2. Ist die Projektorganisation nicht gut getimt, nimmst du dir Stunden von deiner kostbaren Erholungsphase weg. Eigentlich weißt du es , aber ich sage es dir nochmals: Ohne ausreichenden Schlaf fehlt dir der Antrieb kreativ zu arbeiten. Du musst Geist und Körper zur Ruhe kommen lassen, sonst kannst du dich auch nicht konzentrieren. Wie viele Stunden das sind und welche Uhrzeiten du für das Schlafengehen einplanen solltest, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Probiere eine feste Ruhezeit zu etablieren und dir eine Schlafroutine anzugewöhnen.

Stress ist Gift für dich. Es gibt ja den Spruch: „Ich habe ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem habe.“ Das hat vielleicht beim stupiden Lernen für die Abiturklausuren funktioniert. Aber als Designer, Künstler oder Gestaltungsstudent funktioniert das nicht. Stress ist kein von anderen Leuten projizierter Zustand. Es ist ein körperliches Symptom, was in dir selbst entsteht. Wenn Stress dein Dauerbegleiter ist, musst du dringend etwas ändern.

Die Konsequenz aus negativem Stress ist Angst. Das ist wirklich der Gipfel des Übels. Wenn du Angst hast, fällt dein Körper in eine Starre. Jetzt bist du so ausgeknockt, dass du gar nicht mehr weißt, wie sich Motivation anfühlt. Spätestens jetzt solltest du auf deinen Körper hören und dich von deinem Arbeitsplatz, deinem Arbeitsablauf und deiner negativen Einstellung entfernen. Was man alles machen kann, um sich auch aus einem so großen Loch wieder herauszuziehen, erfährst du jetzt:

Visualisiere dein Ziel

Weißt du, wofür du dich abmühst? Was willst du erreichen? Um sich selbst zu motivieren, musst du genau wissen warum du dieses Projekt unbedingt schaffen musst. Das klingt logisch, manchmal ist es uns aber doch nicht so klar. Mir ging es im Studium öfters so, dass ich mein eigentliches Ziel nicht mehr vor Augen hatte. Oder ich habe die Hinweise der Professoren als negatives Feedback verstanden.

Wenn man nicht weiß, wofür man jeden Tag aufsteht, kann man auch nicht mit positiver Energie arbeiten. Nimm dir ein, zwei Tage, z.B. ein Wochenende, Zeit und fokussiere dich neu. Stelle dir wirklich mit allen Sinnen vor, wie es sich anfühlt das Ziel zu erreichen. Wer auf dich stolz sein wird, wie es dich selber wachsen lässt oder welchen Lebensstil dir deine Projekte ermöglichen. Schreibe dir auf , was deine Ziele im Leben sind und habe keine Angst zu groß zu denken. Das gibt es nämlich nicht.

Merke: Du bist für dich alleine verantwortlich. Äußerliche Umstände, die dich von deinem Ziel abhalten sind selbstgemachte Ausreden. Wenn du diesen Tobak verdaut hast, kommt die tolle Erkenntnis. Du kannst mit einem Ziel vor Augen und einer positiven Denkweise alles erreichen, was du dir erträumst.

Mache eine Pause

Dein Ziel ist dir klar und du möchtest es unbedingt erreichen. Auf dem Weg dahin gibt es trotzdem Situationen und Arbeiten, auf die du wirklich keinen Bock hast. Diese eher kleinen Blockaden kannst du durch Pausen relativieren. Von der Kaffeepause bis zum freien Tag ist alles erlaubt. Manchmal musst du dein Bewusstsein ausschalten. Dein Unterbewusstsein arbeitet trotzdem weiter und meistens kommt dann plötzlich der rettende Einfall, wenn man gar nicht damit rechnet.

Schreibe einen neuen realistischen Plan

Wenn du genug Abstand zu deiner Aufgabe hast, beginne ehrlich mit dir selbst zu sein. Das bedeutet, dass du mehr Zeit einplanen musst und das du kleinere Teilziele stecken solltest. Welche Aufgaben sind schnell erledigt, welche schiebst du bloß vor dir her? Wenn manche Teiletappen unangenehm erscheinen, kannst du dir auch eine kleine Belohnung überlegen. Für das Erfüllen von Aufgabe XY gehst du am Wochenende ins Kino usw.

Selbstmotivation durch körperliche Betätigung

Motivation kann nur sprudeln, wenn auch dein Körper von Stress und Angst befreit ist. Am besten klappt das für mich beim Spazieren gehen, Sport treiben und Meditieren. Geht man beispielsweise laufen, sieht man andere Bilder. Wald, Wiese und See bieten einem optimale Erholung. Oder du wolltest schon lange den Keller entrümpeln und das Bad neu streichen. Go for it! Durch die Bewegung schüttet dein Körper Glücksgefühle aus. Du hast zwar etwas anderes erreicht, was nichts mit deiner eigentlichen Aufgabe zu tun hat. Aber du hast eine neue positive Sicht und klare Gedanken, die dir beim Umstrukturieren deines Plans helfen.

Bye bye Perfektionismus, die 80/20- Regel

Hast du schon etwas von der 80/20- Regel gehört? Für Perfektionisten wie mich eine überlebensnotwendige Denkweise. Hätte ich das schon im Studium realisiert, hätte ich mich nicht so verrückt gemacht.

Sie besagt, du schaffst 80% deiner Aufgabe in 20% der Zeit. Für die restlichen 20% der Aufgabe, benötigst du 80% der Zeit. Was das heißt? Ganz einfach, wenn du deinen (schädlichen) Perfektionismus bei Seite schiebst, schaffst du gute Ergebnisse in einem Bruchteil der Zeit, die dir zur Verfügung steht. Wenn du die Aufgabe zu 100% erledigen willst, brauchst du noch 4 mal so lang, wie bisher! Du solltest dir wirklich überlegen, ob es das wert ist und ob es überhaupt jemanden auffällt, dass du „nur“ 80% gegeben hast.

Selbstmotivation kann nur entstehen, wenn du weißt für was du kämpfst und es auch wirklich erreichen willst. Wenn dein Plan realistisch ist und du trotzdem Schwierigkeiten hast, dann versuche die Tipps oben. Wie schaffst du es motiviert zu sein? Lähmt dich gerade eine Kreavtivblockade?Erzähle mir gerne davon in den Kommentaren.

 

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

deine Ms.Hey!