In dieser Kategorie dreht sich alles um meine persönlichen Inspirationsquellen. Andere Kreative, Designer, interessante Persönlichkeiten aus der Öffentlichkeit oder meinem privaten Umfeld werden hier vorgestellt. Der ein odere andere Künstler, den man einfach kennen sollte, findet hier auch Platz. Ich zeige dir , warum diese Kreativen so erfolgreich sind, mit dem, was sie tun. Möchte zeigen, wie sie die Arbeit von mir beeinflussen und gebe damit einen tieferen Einblick hinter die Kulissen von Ms.Hey! textildesign. Sei gespannt, denn hier wird es bunt!

Sandskulpturen auf Usedom

Hey!

Der Urlaub ist da. Ms. Hey! befindet sich offiziell in der Sommerpause – weißer Sandstrand, Meeresrauschen und Fisch essen inklusive. Weil es hier auf Usedom so viele Dinge zu entdecken gibt und ich mit fotografieren gar nicht hinterher komme, berichte ich heute von einer Ausstellung, die mich inspiriert und sehr beeindruckt hat: Das Sandskulpturen – Festival im Seebad Ahlbeck.

Vom Sandkorn zur Skulptur

Sandskulpturen bestehen tatsächlich nur aus Sand und Wasser, ganz ohne zusätzliche Haltbarmacher oder Gerüste, wie ich anfänglich annahm. Die Kunst besteht neben der plastischen Arbeit des Künstlers darin, den „richtigen“ Sand zu verwenden und ihn stark zu verdichten.

Sand mit Muscheln und Seetang eignen sich nicht für Sandskulpturen

Der Heringsdorfer Sandstrand ist toll, aber nicht für Skulpturenbau geeignet.

Der richtige Sand

Sand sieht bis auf seine Färbung meistens gleich aus, dabei kann er von organischem oder mineralischem Ursprung sein. Organischer Sand besteht vor allem aus winzigen klein geriebenen Muschelschalen, Korallen und Fossilien und ist meistens an Salzgewässern zu finden. Mineralischer Sand besteht aus kleinsten Gesteinsbrocken aus Bergregionen wie den Alpen. Kann man also Skulpturen aus Strandsand bauen? Nein, zumindest keine haltbaren. Denn für die Skulpturen wird ein junger und eckig- körniger Sand verwendet. Strandsand ist durch Gezeiten und Wellengang viel zu sehr rund geschliffen. Man kann sich das modellweise so vorstellen, das man Würfel im Gegensatz zu Bällen gut stapeln kann. Der mineralische Sand dieser Skulpturen stammt aus einer Kiesgrube bei Pudagla auf Usedom.

Technik – Basics

Um kleine oder mehrere Meter hohe Sandskulpturen entstehen zu lassen, geht man immer nach dem selben „Sandbergprinzip“ vor: Zunächst wird der Sand mit Radlager oder Kran in eine Art Holzkiste ohne Boden, die so genannte Malle, geschüttet. Darin wird der Sand abwechselnd befeuchtet und mit Rüttlern aus dem Straßenbau gepresst, bis das Volumen für die geplante Skulptur erreicht ist. Dann kann mit dem Carven der Figuren begonnen werden.

Für das Bearbeiten des Sandblocks muss dieser immer wieder feucht gemacht werden. Das Schneiden des Blocks von oben nach unten und das Ausarbeiten von Details erfolgt u.a. mit Schaufeln, Maurerkellen, Teppichmessern, Pinsel und Strohhalmen. Wichtig für den Künstler sind vor allem plastisches Vorstellungsvermögen, ein Auge für Proportionen und zügiges Arbeiten. Einige der Künstler sind studierte Bildhauer und arbeiten sonst mit Stein, Holz oder Metall und bringen dementsprechend viel Erfahrung mit. Man kann sich das Carven aber auch ohne bildhauerische Ausbildung, mit viel Ausdauer und Fleiß, selber aneignen.

Nach der Fertigstellung der plastischen Arbeit, kann die Skulptur komplett austrocknen und hält durch die feste Pressung der verkanteten Sandkörner zusammen. Selbst Windböen bis Windstärke 7 hält die Figur problemlos aus. Normale Regenschauer sind ebenfalls nicht schlimm. Der Sand nimmt die Feuchtigkeit auf und gibt sie später wieder an die Umgebung ab.

Fotostrecke der Sandskulpturen

Sandskulpturen- der Gott des Meeres

Begrüßt wird man vom „Gott des Meeres“ Künstler: Slavian Borecki aus der Ukraine

Das Great Barrier Reef Sandskulpturen

Homage an das Great Barrier Reef – das größte Korallenriff der Erde Künstler: Zsolt M. Tóth aus Ungarn

Lore Lay Sandskulpturen

Anatomisches Meisterwerk von Vadim Gryadov aus Russland: „Lore Lay“

Fluch der Karibik Sandskulpturen

Der Fluch der Karibik darf natürlich beim Meeresthema nicht fehlen Künstler: Andrey Vazhynskyy(Ukraine), Slavian Borecki (Ukraine), Ivan Zverev(Russland) , Pavel Solovov (Russland)

Vineta und Atlantis Sandskulpturen

Vineta und Atlantis Künstler: Martin Tedder (Niederlande) , Eugenia Kolot (Ukraine), Evangelos Stafylidis (Deutschland/Griechenland)

Sponge Bob - Nemo - Arielle Sandskulpturen

„Arielle die Meerjungfrau“ Künstler: Teymur Abdulganiev aus Russland

Fazit

Ich war begeistert vom Detailreichtum der Arbeiten zum Thema „Maritime Abenteuer“. Wie du oben in der Fotostrecke sehen kannst, wurden selbst die Schaumkronen der Wellen, Holzstrukturen und organische Texturen, wie die der Korallen, naturgetreu dargestellt. Auch die architektonischen Bauten und die Anatomie der Figuren hat mich beeindruckt. Gerne hätte ich die Künstler getroffen und ein paar neugierige Fragen gestellt. Z.B. wie lang sie daran gearbeitet haben und welche Details wirklich mit dem Strohhalm entstanden sind. Wie sie ihre Skulptur planen und aufzeichnen und ob sie sich Techniken von den alten Ägyptern abgeschaut haben, die diese Sandskulpturen schon 4000 v. Chr. gebaut haben…

Das maritime Thema wurde sehr breit angelegt. Viele mythische Sujets wurden umgesetzt, wie Vineta und Atlantis, Meeresgötter und Meerjungfrauen. Natürlich durfte Störtebecker und ein paar Piraten und Hai- Skulpturen nicht fehlen. Neben naturgetreuen Nachbildungen von organischen Materialien, Tieren und Menschen, gab es auch „Filmposter“, Mottowände zu „Moby Dick“ oder dem Märchen „Der Fischer und seine Frau“. Wer mit Mythen, Erzählungen und Infotafeln nicht so viel am Hut hatte, wurde spätestens mit Zeichentrickklassikern, wie „Arielle“ oder „Sponge Bob“ zum Schmunzeln gebracht. Somit bietet das Sandskulpturen – Festival für Groß und Klein genug Attraktionen.

Gewünscht hätte ich mir einen kleinen Film über die Herstellung der Sandskulpturen. Oder tiefer gehende Erzählungen der Bildhauer zu ihren Werken. Ein kleiner Sandbildhauer – Workshop wäre auch toll gewesen, dafür hätte ich auch mehr bezahlt. Aber alles in allem ist das Festival eine kurzweilige und beeindruckende Ausstellung, die für Comic- und Film- Liebhaber genauso geeignet ist, wie für Mythologiebelesene und Biologieinteressierte.

Die Ausstellung geht noch bis Anfang November. Falls du auf Usedom unterwegs bist, solltest du dir diese künstlerischen Sandberge nicht entgehen lassen 😉 Mehr Infos gibt’s hier.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis bald

deine Ms.Hey!

Inspiration Kunst: Claes Oldenburg

Hey!

Heute möchte ich dir einen berühmten Künstler vorstellen, der mich immer wieder zum Nachdenken bringt und mich wahnsinnig inspiriert. Er untersuchte die Beziehung von  Kunst und Alltag und schaffte es, seine Umgebung in plastischen Skulpturen und Installationen wiederzugeben und das in einer sehr emotions – und fantasiereichen Art und Weise. Bitte schaut euch den folgenden Bilderlink zu seinen Arbeiten an*:

Bühne frei für Claes Oldenburg!

Kleine Vita:

Ende der 1920er Jahre in Stockholm geboren, wuchs Claes in Chicago heran. Er war sehr an Sprachen und Literatur interessiert und studierte darauf hin Englische Literatur und Kunst- und Theaterwissenschaften. Nach seinen ersten Jobs als Polizeireporter und Nachrichtenjournalist, zog er 1956 nach New York und entschloss sich, als freischaffender Künstler zu arbeiten. Neben seinen berühmten plastischen Werken, fungierte er als Maler und Aktionskünstler und blieb auch seiner Leidenschaft des Schreibens treu.

Werkphasen- ein paar Stichwörter zum selber googlen!

  • 1960 The Street
  • 1960  Flags
  • 1961-62 The Store
  • ab 1963 Geometric Mice
  • 1963- 1964 The Home +  Soft Sculpture
  • Ende der 1960er Proposed Colossal Monuments- Zeichnungen fantastischer riesiger Monumente
  • ab Mitte 1970er riesige Skulpturen (Wäscheklammer; Löffelbrücke mit Kirsche, Spitzhacke, Gartenschlauch) meistens in Zusammenarbeit mit seiner Frau Coosje van Bruggen

Stil und Sujets seiner Kunst:

Als bescheiden lebender Berufsanfänger kam Claes Oldenburg eine pragmatische und trotzdem geniale Idee: Statt teure Künstlerartikel zu kaufen, verwendete er alles Material, was er in den Straßen finden konnte. Kartons, Holz, Jutesäcke usw. baute er zu Skulpturen zusammen und präsentierte sie in einer Installation. Er verwendete eine „straßentypische“ Farbpalette von Grau- und Brauntönen und nannte seine erste Arbeit „The Street“. Neben der günstigen Variante, Müll zu recyclen und zum Kunstobjekt zu verarbeiten, ist noch eine andere Komponente spannend, die Wiedergabe seiner eigenen Umgebung und Realität. Das heißt nicht, dass er die Straßen New Yorks detailgetreu nachbaute, sondern er zeigte den Alltag durch seine Gedanken und Erlebnisse gefiltert. Diese emotionale und sehr persönliche Herangehensweise sollte der essentielle Bestandteil seiner Kunst bleiben.

Richtig schön bunt wurde es später mit seinem selbst gebauten „Store“. Er ließ inspirationsweise seinen Blick von den Bortsteinen der Straßen in die  Schaufenster der Läden schweifen und entdeckte allerlei farbige Konsumgüter. Er baute Kuchenvitrinen, Servierplatten u.ä. nach, die aus Drahtgestellen, in Putz getränken Muselin und Emaillefarbe bestanden. Durch die Verwendung von Baumaterialien entfremdet er die Nahrungsmittel und erhebt sie zum Kunstwerk. Die eigtl. Funktion von Tortenstück und Co wird ad absurdum geführt, übrig bleibt die bloße Form und dessen bunte Hülle. Das nächste Erkennungsmerkmal seiner Kunst ist geboren: Das taktile und haptische Erlebnis seiner Skulpturen im Raum durch rauh verputzte Oberflächen und eine hochgesättigte Farbpalette.

Nachdem Oldenburg weiche Gegenstände in Gipsputz darstellte, ging er zum Gegenteil über und entwarf knautschige riesige Objekte aus Vinyl. Neben einer wabbeligen Toilette schuf er Burger, Eistüten usw., die mich immer wieder an Hüpfburgen denken lassen. Wieder ging es vor allem um das haptische Erlebnis der Dinge. Er stellte Alltagsgegenstände in neuen Kontexten zusammen und führte diese in Installationen vor.

Warum ich Oldenburg so toll finde:

Er selber bezeichnet sich nicht als Popart- Künstler und dass obwohl Skulpturen und riesige Malereien von Alltagsgegenständen und Nahrungsmitteln ein großer Bestandteil dieser Kunstära in den 1960er Jahren ausmachen. Er erklärt es damit, dass er im Gegensatz zu anderen Künstlern keine Kritik am Konsumverhalten Amerikas ausübt. Sondern die Metamorphose von Torte und Co zu überlebensgroßen fühlbaren Monumenten vollführt und das Zusammenspiel von Objekt und Raum, farbiger Gestaltung mit Licht und Schatten im Vordergrund steht. Daraus lassen sich folgende spannende Grundlagen und Hypothesen ableiten:

Was ich mir persönlich aus Oldenburgs Werken ableite:

  •  Es gibt keine allgemeingültige Realität. Jeder hat seine einzigartige Realität, die durch emotionale Wahrnehmung gesteuert wird.
  • Erinnerungen an Erlebtes und unsere eigene Gedankenwelt formt ein Bewusstsein, dass unser Verhalten im Alltag steuert. Die Grenzen, die jeder von uns wahrnimmt, sind selbst gesetzt. Unsere Gedanken sind dazu in der Lage, ganze Situationen und Gegenstände zu defragmentieren und in neuen ungewöhnlichen Kontexten zusammenzustellen.
  • Man kann sich am besten erinnern, wenn man es mit allen Sinnen erlebt hat.
  • Eine konsumgesteuerte Gesellschaft mit Heißhunger auf materiellen Besitz ist ein Spiegel unbefriedigter Grundbedürfnisse ,wie Zugehörigkeit und Liebe.
  • Man sollte die kleinen Dinge und Freuden des Alltags wahrnehmen, siebereichern einen Großteil unseres Lebens.
  • Das Leben von einem einzigen Standpunkt aus zu betrachten macht keinen Sinn. Eine halbwegs objektive Meinungsbildung ist nur durch Diskussion, in Erwägung ziehen des Gegenteiligen und des ad absurdum – Führens möglich.

Was ich von ihm lerne:

Oldenburgs Arbeiten haben für mich etwas Ironisches und Humorvolles. Man kann sich mit seiner Sicht identifizieren und begreift, dass der Alltag alles andere als langweilig daher kommt. Ich möchte in meiner Arbeit als Designerin genau diese emotionale Komponente herüber bringen. Ich verstehe meine Musterentwürfe auch als Wiedergabe meiner unmittelbaren Umgebung und möchte mit meinen Designs nahezu kindliche und unverfälschte Freude erzeugen. Auc privat zeichne ich neben Wald, Wiese und Co am liebsten den Inhalt meiner Küche. Ich gebe jedem Gegenstand meine ungeteilte Aufmerksamkeit und lerne ihn dadurch wertschätzen. Momentan ist das Minimalismus – Prinzip total in Mode. Das ist keine schlechte Herangehensweise, kann aber nur von jedem selbst  beantwortet werden. Für mich und meine Arbeit heißt das: Wiederverwenden von Materialien, langlebige Lösungen finden, Vermitteln von Qualität vor Quantität, Handwerk erlebbar machen…

Ich hoffe dir hat der kleine Einblick in Oldenburgs Schaffen gefallen! Vielleicht möchtest du dir selber ein paar Hypothesen ableiten? Es lohnt sich in Oldenburgischer‘ Manier über das Leben und unseren Alltag nachzudenken.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis bald,

deine Ms.Hey!

* Bis auf Weiteres werde ich aus rechtlichen Gründen keine Bilder, die nicht von mir selbst stammen, auf meinem Blog verwenden. Bitte schaue dir über den rot markierten Link passende Bildbeispiele an. Danke für dein Verständnis!

Inspiration Instagram: Eva Stalinski

Hey!

Die Inspirationsreihe ist eine neue Kategorie auf Ms.Hey! Yippie Yeah!

Ich möchte dir hier zeigen, welche Menschen mich kreativ herausfordern und anstacheln. Möchte tolle Leute vorstellen, die mich in meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung beeinflussen und natürlich auch den ein oder anderen Künstler, den man einfach kennen muss…

Dank Social Media werde ich immer wieder auf andere Künstler aufmerksam, die ich wahnsinnig inspirierend finde. Um meinen Hunger an visueller Perfektion, humorvollen und tiefgründigen Inhalten zu stillen, bin ich sehr aktiv auf Instagram unterwegs. Ich möchte mit meinem Insta- Profil vor allem gute Laune verteilen und andere inspirieren. So findet man schnell andere Kreative, die einem selber Anstöße geben. Ich rede hier natürlich nicht von Ideenklau oder Ähnlichem. Aber eine bestimmte Farbpalette entdecken, sich für einen neuen Zeichenstil begeistern lassen oder anderen beim Siebdrucken zuzuschauen, um selber wieder richtig Lust darauf zu bekommen, ist doch wunderbar!

Hier ist eines meiner allerliebsten Insta-Profile:

#1 Eva Stalinski

Eva ist eine junge niederländische Illustratorin, Hundeliebhaberin und Siebdruckerin. Sie unterhält außerdem eine Webseite, einen Youtubekanal und verkauft ihre Produkte über Etsy.

Stil:

Absolut bewundernswert finde ich ihren unkomplizierten Stil und ihre unverwechselbare Handschrift. Sie hat eine ähnliche Herangehensweise wie ich, beim Finden ihrer Designs. Grundlage sind oft banale Alltagsgegenstände, wie Klopapier, Siebdruckrakel oder Marmeladenbrot. Diese gibt es als Emaille- Pin oder Poster zu kaufen. Alle Motive zeichnet sie mit Hand und entwirft sogar ihre Siebdruckvorlagen mit Tusche und Feder. Sie druckt nackte Frauenkörper, tanzende Kühe und lachendes Gemüse auf Sweatshirts und ist damit zurecht mega erfolgreich.

Warum ich Eva toll finde

Ihr Motto ist definitiv „Enjoy the little things in life“. Ich finde, man kann gar nicht genug auf alltägliche Begebenheiten acht geben. Sich an den kleinen Dingen  des Lebens erfreuen, macht die Welt viel freundlicher. Inspiration, Farbklänge und interessante Strukturen warten an jeder Straßenecke. Man muss nur genau hinschauen (und hören ,riechen , selten auch schmecken:-). Wir sollten richtig sehen lernen und trainieren. Das hilft ungemein mit Stresssituationen, Negativität und digitaler Ermüdung besser klar zu kommen.

Eva hat in ihrer Arbeit einen großen Wiedererkennungswert, nämlich ihre Farbpalette. Neben der schwarzen linearen Umrandung ihrer Motive, sind es vor allem Pastelltöne, die sie benutzt. In Zusammenhang mit ihrem lockeren Zeichenstil wirkt die Farbe zusätzlich fröhlich und etwas kindlich; also leicht und unbeschwert.

Genial genutzt: Anthropomorphismus

Eva „vermenschlicht“  ihre Sujets. Neben diversen Mohrrüben haben auch Kuh, Klopapier und Co alle Gesichter. Das ist ein sehr schlauer psychologischer Trick, den sie bestimmt wissentlich nutzt. Wir Menschen suchen in allen Dingen und anderen Lebewesen  immer etwas Menschliches, menschliche Gesichtsausdrücke, von Gefühlen motivierte Handlungen ect. Du glaubst das das nur Ausnahmen sind? Ha! Hier eine kleine Beispielrunde mit Gegenständen mit körperteil- entsprechender Bezeichnung:

Tischbein, Flaschenhals, Lampenfuß, Armleuchter, Gummilippe, Fettaugen, Kerzenstumpf…

Kein Wunder also, dass ihre Rübenshirts weg gehen, wie warme Semmeln. Die Mimik ihrer Motive spricht uns an, wir können mit dem Pullover „in Kontakt treten“ und ihn deuten. Wir fühlen uns emotional angesprochen und mögen es. So einfach ist das. Mit dem Anthropomorphismus.

Was ich von Eva Stalinski lerne

Schon rein gestalterisch kann man von Eva sehr viel lernen. Sie ist für mich ein Paradebeispiel, wenn es um die Verwendung einer einheitlichen Farbpalette und Handschrift geht. Stalinski schafft es mit ihrer Handschrift Leichtigkeit und gute Laune zu vermitteln. Sie spielt gezielt mit der menschlichen Veranlagung, Gesichter deuten zu wollen, ohne zu sehr „Comicgeschichte“ sein zu wollen. Eva nimmt alltägliche Kleinigkeiten war und macht sie in ihren Arbeiten sichtbar. Sie vermittelt ihr Umweltverständnis ohne bedrängen zu wollen. Der respektvolle Umgang mit anderen Lebewesen und deren Wertschätzung ist ebenso erkennbar, wie ihre Wertschätzung für Natürlichkeit, vor allem die des weiblichen Köpers.

Sie nutzt Instagram sehr fleißig und zeigt wie vielfältig Social Media Management funktionieren kann. Eva zeigt kleine Viedeoclips ihrer Drucksessions, die ich als nahezu meditativ empfinde. Öfters steht sie gerne auch selbst Model für ihre Oberteile, nebst Hund und Latzhose natürlich. Von ihr kann man sich wirklich eine Scheibe abschneiden!

 

So, jetzt bin ich fertig mit meinem Liebesbrief an Eva Stalinski. Schaue gerne auf ihrer Seite vorbei und lasse dich inspirieren. Findest du ihre Arbeit auch so spannend wie ich? Oder magst du ihren Stil vielleicht auch überhaupt nicht? Warum, wieso, weshalb – Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen!

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal,

deine Ms.Hey!